ITB BERLIN 2023

Ein Fazit nach drei Jahren Abstinenz – die ITB zwischen Tech-Evolution und klassischer Partner-Betreuung

Nach dreijähriger Unterbrechung war es vom 07. bis 09. März wieder so weit und Touristiker:innen aus der ganzen Welt trafen sich zum großen Branchentreff in Berlin. Der Andrang war groß und zeigte die Bedeutung und das Bedürfnis zum Austausch und Netzwerken innerhalb der globalen Reisebranche.

Business Only war die Devise der diesjährigen Auflage und so ging die Messe erstmals nur für Fachbesucher:innen über die Bühne. Reiseländer und große Konzerne präsentierten sich daher in den Hallen der Berliner Messe in unterschiedlicher Art & Weise.

So teilt sich die Messe (auch wie bisher) in zwei Bereiche:

  • Den klassischen Reise- und Veranstalterbereich auf welchem sich die nationalen Tourismusorganisationen sowie teilw. deren LTO’s mit Ministern, Journalisten und Medien ein Stelldichein bieten
  • Dem Blick in die Zukunft der Branche durch meist stark komprimierte Vortragsreihen zu den Themen Technologie & Nachhaltigkeit in der Reisebranche

 

Die in den vergangenen Jahren und wohl auch künftig stark boomenden Reiseziele im Süden Europas präsentierten sich emotional und offen für eine breite Zielgruppe. Länder der arabischen Welt positionieren sich unisono als absolute Luxus-Destination mit high class Service und konkurrenzloser Infrastruktur bei der selbst große (europäische) Reisekonzerne mit ihren vorgestellten „Produktneuheiten“ erblasse. Das vermeintlich globale Thema der Nachhaltigkeit sowie des Klimaschutzes wird bei groß präsentierten Entwicklungsvorhaben wie beispielsweise der neuen Destination „Neom“ auf der Arabischen Halbinsel ad absurdum geführt. Teile des Projektes sind mit „The Line“ bereits in Bau und sollen 2029 die Asien-Winterspiele abhalten. Eines ist bereits jetzt klar: der Reise-Markt differenziert sich künftig – nicht zuletzt aufgrund der unterschiedlichen finanziellen Ressourcen – in emotionale & echte vs. künstliche & neue Reisewelten.

Design ohne Titel (3)

In Bezug auf aktuelle & künftige Technologien innerhalb der Reisebranche scheint das Interesse global eine neue Dimension erreicht zu haben. So waren die Vorträge, Podiumsdiskussionen und Key-Notes je auf den letzten Platz gefüllt und zeigten riesiges Interesse. Die meist 30-minütigen Formate lieferten jedoch eines: ein Buzzword-Feuerwerk von Chat-GPT über die Möglichkeit von Optimierung & Automatisierung mittels KI.
So ist der Bereich „Digital-Tech“ wie beispielsweise Prozessautomatisierung, Chat-Boots, Deep-Data-Revenue-Management oder automatisierter Reiseplanung bereits sehr gut entwickelt, wenngleich abseits großer Konzerne noch kaum implementiert. Im Bereich von „Hard-Tech“ steht der große Umbruch in den nächsten Jahren noch bevor und wird Reisegewohnheiten und Vor-Ort-Erlebnisse bspw. durch neue Formen der Mobilität stark verändern.

In Summe war ein großer Nachholeffekt innerhalb der Branche bemerkbar. Neuheiten und Produktinnovationen wurden präsentiert & diskutiert, meist jedoch nicht ohne bereits im Vorfeld bekannt zu sein.

Zusammenfassend musste Emotionalität (Vermittlung von Reisegefühlen, Erlebnissen und Kulturen) der Funktionalität im Sinne des Netzwerkens und Geschäftsanbahnung eingebüßt.

Lukas Schmutz, BA

Lukas Schmutz, BA

Bildquelle: canva

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