conos Winter-Trend-Exkursion 2023

Frankreich zählt zu den bedeutendsten Wintersportdestinationen der Welt. Dicht aneinander gereiht findet sich in den französischen Alpen von Savoyen einer der größten Skigebietes-Cluster der Welt..

Die viertägige conos-Winter-Trend-Expedition (17.-20. Jänner 2023) führte in drei dieser Top-Gebiete:

  • „3 Vallées“ das mit 600 Pistenkilometern und 158 Liftanlagen, das größte Skigebiet der Welt ist und im Februar in den Premium-Orte Courchevel und Méribel die alpine Ski-WM 2023 beheimatet.
  • „Paradisski“ mit den bekannten Orten La Plagne und Les Arcs bietet ebenfalls über 425 Pistenkilometer und ein tendenziell etwas familiärer ausgerichtetes Skigebiet. Ein Highlight ist die doppelstöckige Verbinungs-Luftseilbahn „Vanoise Express“ zwischen den beiden Talseiten.
  • Espace Killy“ ist das, nach der Olympialegende Jean Claude Killy benannte Skigebiet, mit den beiden alpinen Traditions-Orten Val d’Isère und Tignes und dem „Grande Motte“ als höchsten Skigebiets-Punkt der Region auf 3.450m.

Aus den Besichtigungen, Expertengesprächen und internen Fach-Diskussionen konnten neben vielzähligen Impressionen und Inspirationen auch einige Kern-Erkenntnisse aus Sicht des österreichischen Wintersport-Marktes mitgenommen werden. Fünf davon sind nachfolgend kurz zusammengefasst:

  1. Effizienz vor Komfort: Während auch Frankreich in der Bahn- & Beschneiungs-Infrastruktur kräftig aufholt, steht dort die (wirtschaftliche) Effizienz aktuell oft noch vor dem Kunden-Komfort und -Bedürfnissen. Die Bahnen sind technisch in einem Top-Zustand, Wetterschutzhauben, Sitzheizung und Co sind jedoch auch bei neuen Bahnen nur in seltenen Fällen zu finden. Der stärkere Kundenfokus in Österreich hat sich aber gegenüber dem Effizienz-Denken offensichtlich nachhaltig doch ausgezahlt: Österreich ist mittlerweile (Saison 2018/19) in der Nachfrage-Beliebtheit auf 54,5 Mio. Skifahrer (sog. „Skier-Days“) gewachsen während Frankreich von knapp 60 Mio. Skigästen (2012/13) auf zuletzt (2018/19) 53,8 Mio. Ski-Gäste gesunken ist und damit von Österreich somit als europäische Top-Ski-Nation abgelöst wurde.

 

  1. Sport vor Spaß: Das Hauptaugenmerk liegt in Frankreich nach wir vor primär auf einem professionellen Bahn- & Pistenangebot während Attraktionen & Highlights rund um Themen wie Family (Kinderländer, Themenpisten, etc.), Fun (Fun-Parks & -Slopes) und Genuss (Panorama-Plätze, Sonnen- & Genuss-Terrassen, etc.) nur spärlich zu finden sind.

 

  1. Nächtigen statt Urlauben: Auch wenn die Destinationen oft beeindruckende Kapazitäten an Gästebetten aufweisen, ist meist nur ein bescheidener Bruchteil (von 10 – 15 %) in qualitativen, wertschöpfenden und zeitgemäßen Hotel-Kategorien verfügbar. Der Hauptteil der Nächtigungsmöglichkeiten wird hingegen in (teils wie – in den Bergen gestrandete – Kreuzfahrschiffe anmutenden) riesigen Selbstversorger-Appartements, sogenannten „Residence de Tourisme“, angeboten.

 

  1. Funktion vor Flair: Nicht nur die Beherbergungsbetriebe, sondern in der Folge auch die Orte und ihre Betriebe (Gastronomie, Shopping, etc.) wirken vom „Reißbrett“ geplant und können nur selten eine authentische Atmosphäre, Flair und alpine Lebenskultur vermitteln. Diese Aspekte werden allerdings – bei den kommenden Generationen mit Nachhaltigkeits-Sensibilität – wohl bei der Buchungsentscheidung an Bedeutung gewinnen und könnten ein Wettbewerbsvorteil vieler österreichischer Orte sein.

 

  1. Sommer als Muss statt aus Überzeugung: Jahrzehntelang lag der Entwicklungsfokus der Franzosen auf dem Winter. In die Potenziale des alpinen Sommers wurde kaum vertraut und damit auch nicht investiert. Jetzt aber – wo die Knappheit der Mitarbeiter und deren Erwartung nach Ganzjahres- statt Saison-Arbeitsplätzen – zu einem Wettbewerbsfaktor für Tourismusdestinationen wird, widmet man sich auch zunehmend auch dieser Saison!

 

Zwar sind die französischen Kollegen vielfach auf anderen Kernmärkten (F, GB, etc.) als Österreich tätig und damit oft kein direkter Mitbewerber. Sie zählen aber definitiv nicht nur zu den beeindruckendsten Berg-Landschaften sondern auch weltweit zu den professionellsten und effizientesten Skigebiets-Entwicklern und -Betreiber mit hoher technischer, infrastruktureller, aber auch kommunikativer Innovations-Dynamik. Im konsequenten Fokus auf den Kunden und dessen Bedürfnisse aber auch bei den Erlebnissen rund um die Skipisten bzw. den Skitag liegen aber Stärken und Potenziale des heimischen, österreichischen Wintersport-Angebotes, das es gilt, stolz und selbstbewusst als Differenzierungs-Merkmale zu stärken und auszubauen.

Mira Kylander, MA

Mira Kylander, MA

Bildquelle: conos gmbh

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